Mit Beiträgen von Buromoscow, Reinier de Graaf, Elizabeth Diller, Sergei Gordeev, Jan Grarup, Franz-Josef Höing, Ulrich Höller, Tobias Sauerbier, Matthias Standfest, Christiane Thalgott, Erion Veliaj, Torben Bayer.
Die erste Ausgabe widmet sich dem komplexen Zusammenspiel von Stadt und Geld. Waren bis vor wenigen Monaten noch die weltweit explodierenden Boden- und Immobilienpreise sowie die damit verbundenen sozialen Fragen in der öffentlichen Diskussion allgegenwärtig, überlagert derzeit die Corona-Pandemie alles. Doch die Themen sind nicht weniger relevant, vielmehr wird der Wandel unserer Wohn- und Arbeitswelten beschleunigt, ebenso der unserer Innenstädte. Die Weltbevölkerung wächst, Stadtflucht ist für die breite Masse keine Option. Wir brauchen Konzepte für dichte, lebenswerte, gemischte Städte, die zukünftig weniger Ressourcen verbrauchen als heute. Stadt und Geld: Für wen bauen wir? Und warum? Was bedeutet Qualität für ein Gebäude, was „lebenswert“ für eine Stadt? Und kann man das berechnen? Wie geht Stadtplanung ohne Geld? Was können alle Seiten zum Allgemeinwohl beitragen?
Reinier de Graaf ist Partner bei OMA und seit 2002 zudem Direktor von AMO, dem Think Tank von OMA. Er verantwortet Stadtplanungen in Europa, dem Nahen Osten und Russland, dazu Projekte wie das Timmerhuis in Rotterdam, das Stadtverwaltung, Büros und Wohnungen vereint, Holland Green in London, bei dem Luxusapartments ein Design Museum finanzieren, oder den Hochhauskomplex De Rotterdam.
Ulrich Höller ist seit 2020 geschäftsführender Gesellschafter der ABG Real Estate Group. Er ist einer der bekanntesten deutschen Immobilienmanager und seit über 28 Jahren in Führungspositionen in der Branche aktiv, zuletzt als Vorstandsvorsitzender der GEG German Estate Group AG. Höller hält mehrere Aufsichts- und Beiratsmandate, u. a. als Vorstand des deutschen Immobilienverbandes ZIA.
Elizabeth Diller ist Gründungspartnerin bei Diller Scofidio + Renfro. Ihre kontinuierliche interdisziplinärere Arbeitsweise wurde bereits 1999 mit der MacArthur Fellowship und 2018 mit der Aufnahme in die Times-Liste der „100 Most Influential People“ gewürdigt. Unter ihrer Leitung entstanden die für New York elementaren kulturellen Bauten wie The Shed und die Erweiterung des MoMA. Sie lehrt an der School of Architecture der Princeton University.
2004 gründeten Olga Aleksakova und Julia Burdova Buromoscow. Als erste Architektinnen in der postsowjetischen Zeit beschäftigten sie sich mit Vorfertigung und industriellem Wohnungsbau. Zahlreiche Preise würdigen Ihre Gestaltung jenseits der üblichen Monotonie. Zu den Auftraggebern zählen alle großen Moskauer Projektentwickler. Burdova studierte Architektur am Moskauer Architekturinstitut, Aleksakova an der TU Delft und arbeitete anschließend bei OMA. Seit 2018 lehren sie an der Columbia GSAPP in New York.
2004 gründeten Olga Aleksakova und Julia Burdova Buromoscow. Als erste Architektinnen in der postsowjetischen Zeit beschäftigten sie sich mit Vorfertigung und industriellem Wohnungsbau. Zahlreiche Preise würdigen Ihre Gestaltung jenseits der üblichen Monotonie. Zu den Auftraggebern zählen alle großen Moskauer Projektentwickler. Burdova studierte Architektur am Moskauer Architekturinstitut, Aleksakova an der TU Delft und arbeitete anschließend bei OMA. Seit 2018 lehren sie an der Columbia GSAPP in New York.
Sergey Gordeev ist CEO der PIK Group, dem größten Wohnungsbauunternehmen in Russland. Zuvor gründete er Rosbuilding, einen Projektentwickler, der sich auf die Transformation ehemaliger Industrieareale fokussierte. Für den Umbau der Stanislavsky Factory in Moskau erhielt der Unternehmer 2011 den RIBA Award. Gordeevs interessiert sich für den russischen Konstruktivismus und erwarb das Melnikow-Haus, das er dem Staatlichen Schtschussew-Architekturmuseum schenkte.
Seit 2015 ist Erion Veliaj Bürgermeister von Tirana, davor war er Minister für Soziales und Jugend. Bereits als Jugendlicher gründete er 2003 die Bewegung MJAFT!, „genug!“ – um die Bürger zu mehr Engagement zu bewegen, nach jahrelanger Isolation und wirtschaftlichen Krisen. Veliaj steht für Öffnung und Austausch. Tirana030 ist eines seiner zentralen Projekte: ein Stadtentwicklungsplan gegen wilde Expansion und u.a. mit einem Grüngürtel aus zwei Millionen Bäumen um die Stadt.
Seit 2017 ist Franz-Josef Höing Oberbaudirektor in der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen der Freien und Hansestadt Hamburg. Zuvor war er persönlicher Referent des Oberbaudirektors und Leiter der Projektgruppe HafenCity, anschließend Senatsbaudirektor in Bremen sowie Dezernent für Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr in Köln. Seine Herausforderung ist nun, das weitere Wachstum der Hansestadt zu gestalten – von Wohnungsbauprogrammen bis zu Großprojekten wie dem Elbtower.
Von 1992 bis 2007 war Prof. Dr.-Ing. E.h. Christiane Thalgott Stadtbaurätin in München. In diese Zeit fielen wichtige Entscheidungen wie der Umbau des Hauptbahnhofs, der Ausbau des Mittleren Rings oder die Errichtung des Jüdischen Zentrums. Auch nach ihrem beruflichen Ausscheiden engagiert sie sich unter anderem für ein neues Bodenrecht. Seit 2013 ist sie Mitglied in die Akademie der Künste Berlin.
Seit 2019 ist Tobias Sauerbier Geschäftsführer der SIGNA Real Estate Management Germany GmbH sowie Mitglied des Vorstandes der SIGNA Prime Selection AG. Gemeinsam mit Timo Herzberg ist er für alle Immobilienaktivitäten von SIGNA in Deutschland verantwortlich, einer privat geführten Industrieholding in den Bereichen Real Estate und Retail mit einem Immobilienvermögen von über zwölf Milliarden Euro.
Dr. sc. Matthias Standfest ist Gründer und CEO der Archilyse AG, eines der derzeit Top25 Proptech Startups in Europa. Dieses forschungsgetriebene Spin-off der ETH Zürich bewertet die Qualität von Gebäuden und stellt diese Daten Projektentwicklern, Architekten und Immobilienbesitzern zur Verfügung. Eine Art „DNA-Test für Architektur“. Standfest verfügt über einen breiten universitären Hintergrund, der Architektur, Maschinenbau und Philosophie umfasst.
Jan Grarup ist Kriegsfotograf. Golfkrieg, Genozid in Ruanda, die Belagerung von Sarajevo, der Krieg in Tschetschenien, Dafur, Somalia, Irak, Syrien: Seit den 1990er-Jahren reist er in die Krisenregionen dieser Erde. Dabei dokumentiert er aber nicht nur – ehrlich, intensiv und mit viel Empathie erzählt er die Geschichten derjenigen, die selbst keine Stimme haben. Für seine Arbeit gewann er u.a. acht Mal den World Press Photo Award. Grarup ist Mitgründer der Bildagentur Noor und hat mehrere Bücher veröffentlicht.
Torben Bayer ist seit 1996 bei Gira und seit 2008 Leiter Marketing und Markenentwicklung. Er hat in besonderer Weise zum erfolgreichen Ausbau der Marktposition von Gira beigetragen. Dem Wandel durch die Digitalisierung, insbesondere der zunehmenden Bedeutung sozialer Medien und deren Online-Dialoge, begegnet er auf unterschiedlichen Ebenen und nutzt erfolgreich die Chancen innovativer Kommunikations- und Servicemodelle.
Nadin Heinich ist Kuratorin, Autorin, Unternehmerin und Gründerin von plan A, einem Kommunikationsbüro mit Fokus auf Architektur, Immobilienbranche und Stadt. Sie hat Architektur an der TU Berlin, UdK Berlin sowie der Royal Danish Academy of Fine Arts studiert. Im Rahmen der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ wurde sie als eine der „100 Frauen von morgen“ ausgezeichnet. Sie schreibt regelmäßig für Fach- und Tagespresse. 2016 gründete sie die Konferenz Architecture Matters.
FAST FORWARD ist das erste Magazin an der Schnittstelle von Architektur, Immobilienbranche und Politik, das sich den großen Fragen zur Zukunft der Stadt stellt und die verschiedenen Seiten miteinander ins Gespräch bringt. Inspiriert von unserer Konferenz Architecture Matters sind wir auch hier auf der Suche nach dem Verbindenden jenseits der offensichtlichen Unterschiede. Nach Menschen, die Spuren hinterlassen. Neugierig, unideologisch und ohne Angst vor Gegensätzen – mit unterschiedlichsten Akteuren und Persönlichkeiten vom Startup-Unternehmer, Developer, Städteplaner bis zum Kriegsfotografen.
Herausgegeben von Nadin Heinich
Gründungspartner: GIRA
Von Anfang an steht beim Gebäudetechnikspezialisten Gira der Mensch im Mittelpunkt allen Handelns. Seit der Gründung im Sommer 1905 ist es Ziel des Technologieunternehmens, den Menschen ihr Leben und Wohnen ein Stück komfortabler, sicherer und einfacher zu machen. Eine Vielzahl an Ingenieuren unterschiedlicher Disziplinen in Produktentwicklung und Fertigung sorgen dafür, dass Gira-Lösungen durch ihre hohe Innovationsqualität überzeugen.
Dirk Giersiepen, geschäftsführender Gesellschafter: „Gira besteht seit 115 Jahren am Markt – in all diesen Jahren ist es uns gelungen, Veränderungen mitzugestalten. Dazu gehören viel Wachsamkeit und Demut im Erfolg, veränderungsbewusst und dynamisch bleiben, sich selbst immer wieder in Frage stellen, die richtigen Fragen stellen.
Die Haus- und Gebäudetechnik-Branche ist in einem tiefgreifenden Wandel begriffen. Gira zählt bereits zu den führenden Komplettanbietern intelligenter Systemlösungen für die elektrotechnische und vernetzte digitale Gebäudesteuerung. Auch darüber hinaus wollen wir Impulse geben und Lösungen finden, die Relevanz für die Architektur- und Immobilienbranche besitzen und diese begeistern. Das Magazin Fast Forward haben wir mitinitiiert, um den disziplinübergreifenden Austausch zu forcieren, der für uns alle, für die Gestaltung unserer Zukunft von enormer Bedeutung ist.“
Supported by